1933 - Lehrer Zuleeg

Den 1. September 1933.

Das Dach unseres Kirchturms ist in den letzten Jahren so schadhaft geworden, daß die Vornahme größerer Ausbesserungsarbeiten notwendig war. Diese wurden in diesen Tagen ausgeführt durch den Dachdeckermeister Stuber aus Kitzingen; durchgeführt wurden die Arbeiten von zwei Gehilfen von ihm.

Bei dieser Gelegenheit wurde die Kugel, die, durch Gewehrkugeln verursacht, zahlreiche Löcher aufwies, abgenommen und durch Spenglermeister Kümmel von Aub ausgebessert. Auch die Fahne wurde abgenommen, durch Schmiedemeister Rabenstein verstärkt und mit dem Zeichen der nationalen Revolution, dem Hakenkreuz, versehen. Die notwendigen Zimmermannsarbeiten führte Keim von Equarhofen durch.

Pfarrer in Simmershofen und hier ist zur Zeit Karl Schneidt. Volksschullehrer hier der Schreiber dieser Zeilen, Ludwig Zuleeg. Kirchenverwaltung und Kirchenvorstand bestehen aus Leonh. Stahl Nr.22, Leonh. Krämer, Leonh. Gehringer, Fritz Emmert, Georg Stahl Nr.13, Johann Düll Nr.11.

Der Gemeindeverwaltung gehören an: 1.Bürgermeister Gg. Geißlinger, 2.Bürgermeister Leonh. Stahl Nr.22, Johann Düll Nr.29, Leonh. Gehringer, Leonh. Krämer, Leonh. Ott, Johann Hirsch. Bei der Volkszählung im heurigen Jahre zählte die Ortschaft 96 männliche, 93 weibliche und zusammen 189 Einwohner. In den letzten Jahren hat sich Schmiedemeister Rabenstein hier angesiedelt, sodaß Auernhofen jetzt 40 Hausnummern zählt, wovon aber Nr.25 und 4 ausfallen.

In diesen Tagen findet in Nürnberg der große Parteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei statt, der zum größten staatspolitischen Ereignis des Jahres zu werden verspricht. Der Schreiber des letzten Berichtes hat den Anfang der Inflation geschildert. Die Mark ist weiter und weiter gefallen, bis zuletzt bei der Stabilisierung 1 Rentenmark gleichgesetzt wurde 1 Billion Papiermark. Durch die Inflationsschwindler, meist Juden wie der jüdische Finanzminister Hilferding, wurde das deutsche Volk in die Armut gedrückt und die Zeit der Not hub an. Durch eine unselige Anleihenpolitik wurde das deutsche Wirtschaftsleben scheinbar belebt. Aber gar bald trat das Gegenteil ein – die Arbeitslosigkeit. Die deutsche Not stieg immer mehr. Der Parteien- und Wahlkämpfe wurden immer mehr. Die innere Verwahrlosung unseres Volkes wurde immer größer. In der Stunde der höchsten Not übergab Hindenburg dem Führer der N.S.D.A.P. das Kanzleramt. Der Führer des deutschen Volkes Adolf Hitler brachte es mit Gottes Hilfe fertig, das deutsche Volk in einigen Monaten zu einer noch nie erlebten Volkseinheit zusammenzuschließen. Deutschland steht heute unter seiner Führung machtvoll und achtunggebietend da, erfüllt von dem Bestreben, seine Nöte mit Gottes Hilfe selbst zu meistern und Deutschland durch religiöse, geistige und wirtschaftliche Erneuerung zu frischer und hoher Größe und Blüte zu bringen. Mit großer Anteilnahme wurden auch hier der Tag von Potsdam, der Geburtstag Hitlers und der Tag der Arbeit am 1.Mai gefeiert. Im Schulgärtlein wurden zur Erinnerung an die Zeit der nationalen Revolution und der machtvollen Erhebung des deutschen Volkes und zu Ehren seiner Führer eine Hindenburg- und eine Hitlerlinde gepflanzt. Von unserem Turme grüßt das Zeichen des neuen Deutschlands neben dem Adler des alten Reiches. Wir grüßen diese ehrwürdigen Zeichen und bitten:

„Herr, schirme unser deutsches Land.
Den Führern, die du uns gesandt,
Gib Kraft zu ihrem Werke.
Von unserem Volke nimm die Not,
Gib Freiheit uns und täglich Brot
Und Einigkeit und Stärke.
Herr, deine Gnade ist’s allein,
Die einem Volke schenkt Gedeihn;
Drum laß uns nicht erlahmen
In Arbeit und in Dankbarkeit
Für unseres Reiches Herrlichkeit;
In deinem Namen. Amen!“